Endlich. Trailen ist wieder erlaubt. Wir sind im 2020 und dem Volk wurde soo vieles verboten. Wer hätte das vor 20 Jahren, ja vor einem Jahr gedacht? Bleibt zu Hause war und ist das Motto. Der Lockdown hat viele, ja vor allem die Schweizer überrascht. Das neutrale Land ist doch sonst nicht betroffen, doch diese Pandemie lässt auch von unserem zu Hause keinen Halt.

Nun darf man sich aber wieder zu fünft bei Sportaktivitäten treffen. Juhui. Das Fähriseminar kann stattfinden.

Oh nein, zu früh gefreut, der uns bekannte Fährimaa gehört zu der Risikogruppe. Er arbeitet nicht. Die Touristen bleiben auch fern. Steht die Fähre still? Zwei Tage vor Seminar versuche ich es. Ich rufe an, mit Erfolg, voraussichtlich ist die Fähre ab Mittag unterwegs, mit dem Cheffährimaa, versteht sich.

Das sind aber nicht alle Hürden die zu überstehen sind. Da ist noch das liebe Wetter. Eine Woche vor Seminar heisst es: 28 Grad, oh nein, bitte nicht.

 

Seminartag. Danke. Nur etwa 20 Grad.

Wir beginnen das Seminar in der Altstadt, genauer gesagt im Parking. Der kleinste Hund zuerst, dass der ein Kilometer Trail für ihn nicht zu heiss wird. Mit viel Berufsverkehr kommen die Versteckperson (mein Papa) und ich mit Masken in Gesicht, im Parking an und legen den langen Trail quer durch Basel. Ich merke, dass es im Parking wärmer wird. Deswegen und weil es aus gutem Grund verboten ist, die Hunde in einer Tiefgarage alleine warten zu lassen, kommen die Teilnehmer gestaffelt. Leider gibt es keine andere Parkmöglichkeit. Im 5. UG hat es keinen Empfang, also gehe ich hoch. Es ist noch niemand da. Und schon klingelt mein Handy. Sie stehen im Stau, bei der gleichen Bausstelle, wie wir zuvor. Immer noch so viele Autos unterwegs. Kein Wunder, nur Wenige getrauen sich mit den Öffentlichen Verkehrsmittel zu fahren.

Dann starten wir. Im 5. UG? Na klar, wieso nicht? Mit Lift geht’s hoch direkt durch die Altstadt. Und dann kommt sie, die lange Treppe durch meine Lieblingsgasse der Stadt, na, wer erratet sie? Leider dieses Jahr ohne Piccoloklänge.

Mit Haribo kann ich (schwanger) noch mithalten. Dann wieder nach unten: Spalenberg, Rümmeli und quer über den Marktplatz. Tatsächlich mit Markt, frischen Früchten, Blumen, Essensstände. Bei dem Probetrail mit Kuba vor wenigen Wochen war die Stadt und auch der Marktplatz noch Menschenleer. Toll, umso besser. Wie gehen die Hunde mit der Ablenkung um? Haribo interessiert sich nicht dafür und trailt über die Brücke bis zum Rheinboard. Die Temperatur ist auch angenehm, für meinen Papa, der im Schatten wartet sogar etwas frisch.

Für Puma ist es dann schon schwieriger. Seit über einer Wochen waren die Geschäfte wieder offen, die Stadt füllt sich. Kaum tritt Puma aus dem Parking, stehen Kunden vor der Apotheke um die Ecke schon Schlange. Im zwei Meter Abstand. Puma denkt sich: Uii eine Differenzierung? Wer wird es wohl sein? Du? Nein du? Oder doch der Sitzende auf der Bank? Eine grosse Herausforderung für Franziska, denn im Gegensatz zu Haribo bemerken die Menschen den grossen Puma schneller und haben Respekt. An kurzer Leine meistert es das Team und je länger je mehr, merkt Puma, dass es effektiver ist nicht alle Menschen abzuchecken. Am Rheinboard sitzen dann schon mehr Leute, natürlich auch mit Abstand, sonst steht die Polizei bestimmt schnell da um Bussen zu verteilen. Bravo Puma, meinen Papa gefunden.

Und schon ist Susi an der Reihe, im Parking ist es mittlerweile sehr warm, draussen immer noch angenehm. Da das Team so lange Trails nicht gewohnt ist, kürzen wir den Trail ab und beginnen in der Mitte des Imbergässlis (ja richtig, meine Lieblingsgasse). Gut für mich, den das Team, welches sonst nicht bei mir trailte, spurtet los. Die Leute lenken Monty nicht gross ab. In der Hälfte legen wir eine Pause ein. Monty trifft gute Entscheidungen, muss teilweise motiviert werden, Im Schatten gibt er dann wieder alles.  Auf der mittlerweile warmen Mittleren Brücke ist er dann erleichtert meinen Papa gefunden zu haben. Am Nachmittag dann noch den kürzeren Fähritrail. Er ist müde und wie ich vernehme, verschläft er den nächsten Tag.

Auch den anderen beiden Teams geht es nicht anders. Nach der Mittagspause, mit Sandwich am schönen Rhein, ein Essen in einem Restaurant ist nicht erlaubt, da wir zu fünft sind, geht es an den schon genannten kurzen Fähritrail. Die Hitze macht sich bemerkbar, doch alles besser als die Anfangs gedachten 28 Grad. So kommt es, dass wir zügig durch sind. Mein Papa sass nur wenige hundert Meter weiter entfernt, als vom ersten Versteck. Er wäre zu Fuss schneller gewesen, als mit dem Auto. Dafür haben wir jetzt schöne Schattenparkplätze und können den Nachmittag mit einem Eis in einer Gartenbeiz (Susi sitzt extra daneben auf einer Bank, dass wir die Zahl Vier nicht überschreiten), während die Hunde im Auto schlafen. Sogar mein Papa bestellt sich noch ein Eis, nebst einem erfrischendem Bier, natürlich. Vielen Dank für deinen Einsatz.

 

Und sollte jetzt jemand aus der Vergangenheit diesen Bericht lesen: Wir sind in der Corona Pandemie, deshalb gibt es strenge Abstandsregel, bis vor kurzem waren alle Geschäfte und Restaurants geschlossen und alle Gruppenhobbys verboten, in der Hoffnung, dass sich dieses doofe Virus nicht zu schnell verbreitet.

Wir hoffen alle, dass es so bleibt und Corona besiegt werden kann.

 

Ein Bravo an die Teams, welche diesen strengen Tag toll gemeistert haben.

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