Da waren vier treue Kundinnen, die hatten schon die M3 Prüfung in der Tasche (oder wollen diese noch dieses Jahr erreichen) und wollten jetzt für die M4 Prüfung trainieren.

Kurz zusammen gefasst: die M3 Prüfung beinhaltet einen ein Kilometer langen Trail, Startrichtung bekannt, inklusiv Joker für unterwegs. Die M4 Prüfung einen 1,5km Trail, einen Negativstart oder ein Negativende. Das schwierige daran, frau weiss nicht was genau an der Reihe ist, folglich ohne Startrichtung. Keinen Joker.

Natürlich könnte ich das im Training einbauen, einfach mal unwissend einen Negativgeruch in die Hand drücken (erfahrenen Teams!) Doch noch besser fand ich es, es Ihnen 1:1 zu zeigen. So entstand das Seminar, welches sofort mit den oben genannten Teams ausgebucht war. Einen Vorteil gab es also, dass das Jugend und Hund für ein halbes Jahr ausgefallen ist (ich hoffe es kommt ab August wieder zu stande).

Zwei Samstage im Juni waren frei. Vor zwei Wochen fand ein Anfängerseminar statt und heute das M4 Seminar. So einfach war das Ganze aber nicht, denn was braucht es um drei Trails vorzubereiten: Richtig, Versteckpersonen.

Vielen Dank für euren Einsatz.

Und einen 1,5km Trail legt frau nicht einfach mal so schnell schnell. Der musste durchdacht sein. Ausserdem wollte ich einen Ort finden, an dem die Teams noch nie getrailt haben, und was gab es da besseres, als ein Quartier in Oberwil. Parkplätze brauchte ich ausnahmsweise nicht so viele. Zu Hause schaute ich mir die Gegend an und zeichnete mir in etwa einen Trail ein. Wichtig dabei war natürlich, dass die Versteckperson ein angenehmenes Versteck hatte, inklusiv einem Dach über dem Kopf wegen Regen oder Sonne. Der Regen wäre mir persönlich natürlich lieber gewesen, doch ich zitterte wegen der Hitze. Jeden Tag hoffte ich, dass es hiess: plötzlicher Kälteeinbruch, aber nein, das Wetter wollte nicht mitspielen. Immerhin keine 36 Grad mehr sondern „nur“ 30 am Nachmittag. Aber gut, mit dem Datum musste ich damit rechnen, dass es wärmer werden könnte.

Fit in den ersten Trail

Müde nach getaner Arbeit

Als ich mir vor einer Woche einen Trail ausgedacht hatte, live vor Ort etwas anders gelegt als auf dem PC, tröpfelte es immerhin. Start und Ziel standen fest und wir schlängelten uns (mit meiner Familie) zwischendurch, so dass ich auf die 1.5 km kam. Die ich dann gleich mit Kuba erfolgreich testete. Ein tolles Gebiet mit vielen klassischen kleinen Kreuzungen, wenig Autos und wenig Ablenkung. Dachte ich, bis ich gestern, den Trail legte (er durfte 24 Stunden alt sein). Ja es war Abend, am eindunkeln und was sieht frau da durch die Strassen schleichen? Jawohl, Katzen. Das behielt ich heute morgen schön für mich und wir begegneten tatsächlich nur einer Katze (einer mir bekannten Katzenliebhaberin). Früh gings, wegen der genannten Hitze, los. Ein bisschen geflunkert habe ich allerdings. Ich zeigte den Frauen ein farbiges und eine durchsichtige Einmachglas. Für welches entschieden sie sich alle? Für das farbige, folglich hätte ich einfach leere Tüten ins andere Glas stecken können. Getrickst wurde aber trotzdem: in beiden Gläsern befand sich der selbe Geruch. Natürlich wollte ich, dass der Longtrail am Morgen absolviert wurde. Mit Angenehmen 17 Grad begann der kleinste Hund und bei 25 Grad und vielen Trinkpausen und viel Schatten endete der Letzte.

Fazit: Alle haben toll und über sich hinaus gearbeitet, ich gab einzelne Tipps, damit die Teams selbst zu der richtigen Lösungen fanden, einen Joker hätten sie jeweils noch gebraucht, doch ich bin einfach nur stolz auf meine Leute und ihre Hunde.

Schönes, bei kleinen Kreuzungen in der Mitte gehen, nach Überqueren einer Strasse Leine für den Entscheid geben, erster Entscheid wahrnehmen, zurück, sollte das Abchecken mal nicht klappen, dann sofort richtiger Erstentscheid und kräftiges ziehen an der Leine: Ja komm mit, diese Richtung!

Das letzte Stück war eine lange Gerade und niemand: oh es müsste doch mal eine Abzweigung geben. Nein, sie vertrauten Ihren Hunden. Bravo!

Am fiesen Ende trauten sie Ihnen dann doch nicht sofort: es kann doch nicht auf den Kirchplatz gehen?

Und diese vielen Leute, bei drei Hunden direkt am Eingang: Taufe, Reisegruppe, die Gepäck in den Laster trugen oder Jugendliche. Es ging dann doch gut und meine Sandkastenfreundin wurde viermal begeistert gefunden, auch wenn sie den Platz, zwecks Schatten wechselte. Nochmals vielen Dank.

Die Zeit war knapp berechnet, da ich die kühlere Morgenluft ausnutzen wollte.

Schnell düste ich nach Biel-Benken um meine Mutter zu entführen (in einem Auto ohne Klima und mit geschlossenem Fenster, Skandal!) . Mitten auf der Strasse! Niemand hatte es gemerkt!

Ausser die vier Hunde, die dann wenig später alle ein Negativende anzeigten.

Ich gratuliere Euch!

Versteht mich nicht falsch, es waren auch Negativstartgerüche vorhanden, wirklich! Eine Zeugin die sich leider (oder zum Glück) nicht in Biel- Benken aufhielt hatte sie eigenhändig in weisse Tüten und ein durchsichtiges Glas gepackt und dabei zu gesehen, wie ich es im Auto verstaute. Ihr habt Richtig gehört: weisse Tüten. Die meiner Mutter waren blau. Und was haben wir nun von dieser Gruppenzusammenstellung gelernt? Sie mögen es farbig. Nächstes mal weiss ich was zu tun ist, wenn es warm wird. Die blauen Negativstart -Tüten in ein farbiges Glas und nichts kann mehr schief gehen.

Natürlich war auch der Negativendtrail kurz und alle haben in mit bravour absolviert. Ausnahmsweise liessen wir heute den folgenden positiv endenden Trail aus, mit dem Auftrag ihn in den nächsten Morgenstunden nach zu holen.

Danach durften die Vierbeiner in den Bach und das kühle Wohnzimmer oder mit in die Gartenbeiz und die Coupes wurden fleissig verschlungen.

Und ja ich muss zugeben auch ich war heute morgen aufgeregt und hoffte alles ging wie geplant auf und fieberte mit Euch mit.

Nochmals meine Worte, die ich Euch für eine Prüfung mitgeben möchte: Denkt daran es ist nur eine Übung, ein Trail um zu lernen, um stolz zu sein, auch wenn nicht alles zu 100 % aufgeht. Kurz vorher gut durchatmen, Abläufe durchdenken, nicht zu fest an einen Negativstart denken (habt ihr heute nicht, bravo).

Ein mehr als Erfolgreicher Morgen- Mittag mit zufriedenen müden Hunden und stolzen Besitzer.

Jetzt wünsche ich eine schöne Sommerpause

 

2 Kommentare

  1. Franziska Thüring

    Es war eine tolle Erfahrung und hat uns sehr viel Freude bereitet! Vielen herzlichen Dank für die Vorbereitung und deine wertvolle Unterstützung, Melanie!!! Jederzeit gerne wieder!

    • Eva Schlaefli

      Es war ein durch und durch toll organisierter Tag und hat sehr Spass gemacht! Die Übung hat sehr gut aufgezeigt, was wir können und woran wir noch arbeiten müssen. Herzlichen Dank an alle Helfer für ihren Einsatz und natürlich Melanie für die Organisation und Leitung!

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